Steinau an der Straße und die Stadtteile-Wappen
In blau auf grünem Boden stehen die silbern gekleidete, golden gekrönte Heilige Katharina mit silbernem Heiligenschein und rotem Schleier. In ihrer rechten Hand ein sechsspeichiges goldenes Rad haltend, in ihrer linken Hand ein silbernes Schwert, auf das sie sich stützt; links schwebt ein goldener Schild mit drei roten Sparren, rechts fünf fünfstrahlige goldene Sterne.
Im Namen des Landes Hessen erteilte der Hessische Minister des Innern am 2.1.1978 der Stadt Steinau an der Straße die Genehmigung, das abgebildete Wappen zu führen. Das Wappen geht von der jahrhundertealten Siegeltradition der Stadt aus, wahrscheinlich kam Katharina im 15. Jahrhundert in das Stadtwappen.
Vermutlich wurde sie ins Wappen der Stadt aufgenommen, weil sie als Patronin für das Töpferhandwerk steht, sowie für die Lehrenden und die Lernenden. Steinau war lange Zeit Töpferstadt, im 18. Jahrhundert zählte man 40 Töpfer in der Stadt!
Katharina von Alexandria kann als eine der populärsten Heiligen aller Zeiten bezeichnet werden. Sie war so weise, dass sie die Argumente von fünfzig heidnischen Philosophen gleichzeitig widerlegen konnte. Sie weigerte sich, den Kaiser zu heiraten, worauf dieser sie in den Kerker sperren und foltern ließ. Ihre Glieder sollten auf einem brennenden Rad gebrochen werden, aber das Rad wurde von einem plötzlichen Blitzschlag zerschlagen und sie war gerettet. Schließlich wurde sie enthauptet.
Die fünf Sterne im Wappen symbolisieren, da ist man sich nicht einig, entweder die fünf Nägel des Rades, auf das sie zur Folter gebunden wurde oder aber die fünf Tugenden.
Im Ortsemblem von Bellings steht in der Mitte, ganz auffällig, der Wachturm (die Bellinger Warte). Hinter den Tannen ist eine Hecke dargestellt, die ein ehemaliges Gebück andeuten soll. Die linke Tafel im unteren Teil zeigt das Wappen der Mutterstadt (Steinau) und die rechte Tafel den neu gestalteten Dorfplatz Bellings.
Die linke Hälfte des zweiteiligen Emblems ist in den Steinauer beziehungsweise Hanauer Farben, rot und gelb, gehalten. Das bringt die sehr lange Zugehörigkeit zum Amt Steinau zum Ausdruck. Die rechte Hälfte ist weiß-blau-weiß senkrecht gedrittelt. Im linken weißen Streifen sind vier, im rechten drei schwarze symbolische Mühlräder eingezeichnet. Damit wird der Steinaubach mit den sieben Mühlen, sprich Siebenmühlental, das ja auch die geographische Verbindung zur Kernstadt bildet, zum Ausdruck gebracht.
Der Fuß des dreiteiligen Marborner Wappens ist mit dem restaurierten Marienbrunnen ausgefüllt, der Namensgeber der damaligen Siedlung ist. Der linke obere Teil des Emblems zeigt die Silhouette der Kirche St. Marien, also ein Symbol der Gegenwart. Der rechte Teil zeigt einen aus dem Mittelalter stammenden Wachturm der Stadt: die Marborner Warte, die auf der Anhöhe zwischen Steinau und Marborn steht. Rechts neben dem Turm ist die Straße dargestellt, die die Verbindung zur Kernstadt symbolisiert.
Das Wappen von Marjoß zeigt auf der rechten Feldhälfte (Heraldiker blicken immer aus der Sicht des Wappens), das Wappen des Grafen von Hanau Philipp Ludwig II. Auf den Plätzen 1 und 4 die roten und goldenen Hanauer Sparren, sowie auf den Plätzen 2 und 3 die roten und goldenen Balken der Grafen von Rieneck. In der Mitte dieser rechten Feldhälfte der von rot und gold geteilte Herzschild in Münzenberg. Auf der linken Feldhälfte das Wappen der Gräfin Belgica. Platz 1 in blauem mit goldenen Schindeln belegtem Feld ein goldener Löwe, das Wappen von Nassau. Auf Platz 2, in goldenem Feld ein blau bekrönter roter Löwe, das Wappen von Katzenelnbogen. Auf Platz 3, ein silberner Balken im roten Feld, das Wappen von Vianden. Auf Platz 4, zwei übereinander gehende goldene Löwen in rotem Feld, das Wappen der Grafschaft Diez. Der Mittelschild der linken Seite zeigt die goldenen schrägrechten Balken in Rot von Châlons und das blaue Jagdhorn in Gold von Oranien. In diesem Mittelschild sind noch Reste eines Herzschildes erkennbar, die das blau und gold geschachte Schild von Genevois enthalten.
Der untere Teil des Neustaller Ortsemblems ist mit Symbolen der Landwirtschaft ausgefüllt. Der Betrachter sieht einen Pflug, darüber eine Sense, die sich mit einem Rechen kreuzt. In der Mitte der gekreuzten Geräte ragt ein Bündel von sieben Ähren hervor. Der obere Teil des Wappens zeigt links das Wappen von Fulda. Damit wird die Oberhoheit des Bistums Fulda angedeutet. In der Mitte des oberen Teils ist der schöne Bildstock von Neustall abgebildet. Auf der rechten oberen Seite ist das Wappen derer von Mörle mit der gelben Rose in einfacher Form gezeigt, denn auch Neustall lag im Machtbereich des Mörleschen Geschlechtes.
Das Ortsemblem von Rabenstein entwarf der in Rabenstein ortsansässige Künstler Klaus Mayer-Gasters (†). Das Emblem hat die Form eines Heroldschildes, dessen Fuß ein fließendes Wasser, die Salz, zeigt. Aus dem Wasser ragt ein runder schwarzer Stein, auf dem ein Rabe sitzt, als ob er nach Fischen jagen wollte. Der Hintergrund ist in sattem Grün gehalten.
Das Emblem von Rebsdorf ist dreigeteilt und zeigt am unteren Teil neun goldene Ähren auf weißem Grund. Diese neun Ähren symbolisieren die neun Bauern, die Begründer von Rebsdorf. Der linke obere Teil des Wappenschildes zeigt auf blauem Grund das Wappen derer von Riedesel. Damit wird die frühere Zugehörigkeit Rebsdorfs zu der Herrschaft von Riedesel, Sitz in Freiensteinau, Hauptsitz in Lauterbach, bezeugt. Der obere rechte Teil des Wappenschildes, grüner Untergrund mit dem Wappen Fuldas, bestätigt die kirchliche Einbindung in das Bistum Fulda. Die Unterfarben der beiden Oberteile bedeuten: blau wie der Himmel, von dem die Christen den Erntesegen erhoffen, und grün wie die Verwurzelung der Bauern zu ihrer Scholle.
Das Emblem von Sarrod ist durch seine bewegte Geschichte ein Dreiteiler mit einem runden Mittelfeld. Der schwarze Pflug auf brauner Scholle zeugt von der landwirtschaftlichen Intensität der Bewohner von Sarrod. Der linke obere Teil des Schildes enthält das Wappen derer von Mörle, genannt Böhm. Zur Erklärung: In Sarrod unterhielt der Ritter „von Mörle“ ein festes Haus. Das Haus wurde von Verwandten des Ritters, unter anderem von einer Schwester, bewohnt. Die rechte Flanke enthält das Wappen Fuldas, da von Fulda immer die Oberhoheit ausging. Das Zeichen in der Mitte mit der achtblättrigen Blume befindet sich auf einem Stein in Sarrod, der aus einer früheren Zeit zu stammen scheint. Aus dieser Zeit werden die Ortsnamen Stubbach bzw. Nieder- und Oberstubbach an der heutigen Stelle Sarrods genannt. Mit dieser Blume soll also die frühere Besiedlung angedeutet werden.
Das Emblem des Stadtteils Seidenroth ist ein dreigeteiltes Wappen. Die Schule am Wappenfuß symbolisiert die Gegenwart. Der darunter abgebildete gotische Schlüssel soll auf das einstmals in Seidenroth gestandene feste Haus der Grafen von Hanau hinweisen (Der Schlüssel wird im Bergwinkelmuseum Schlüchtern verwahrt.). Die linke obere Seite des Wappens bezeugt mit dem Stadtwappen von Steinau die stetige Zugehörigkeit zu Steinau. Die rechte Seite soll mit der Turmruine an den früheren, auf der Anhöhe zwischen Steinau und Seidenroth gestandenen Wachturm (die Seidenröther Warte) erinnern. Die Seidenröther Warte ist eine von vier einstigen Warten, die noch heute auf den Anhöhen rund um Steinau stehen. Die Warten wurden in früheren unruhigen Zeiten von Wächtern der Stadt besetzt. So konnte der anrückende Feind schon früh ausgemacht werden.
Das Wappen von Uerzell ist ein »echtes« Wappen. Es ist das Emblem derer von Mörle, genannt Böhm, oder auch Boeheim. Das Geschlecht von Mörle hatte seinen Sitz in der Wasserburg Uerzell, zu der auch Landbesitz um Uerzell gehörte (1357 - 1638). Das Wappen selbst besteht aus einem Schild, der geteilt und halb gespalten ist. Die Tinkturen des Schildes sind: oben rot, unten links weiß, unten rechts schwarz. In der Mitte des Schildes befindet sich eine gelbe Rose. Der Helm mit Decke trägt als Kleinod zwei Büffelhörner und die gelbe Rose, die gleiche wie im Schild, läuft in stilisierten Lilien aus.
Wappenform: Heroldsbild zweigeteilt mit Wappenfuß. Die äußere Form ist identisch mit den Wappen umliegender Orte wie zum Beispiel Schlüchtern, Breunings, Sinntal, Steinau an der Straße, Salmünster, Bad Soden sowie das neue Wappen des Main-Kinzig-Kreises. An der rechten Flanke ist ein gelbes Feld mit einem aus vier weißen Bändern gewebten Kreuz (Kirchenfarben). Es symbolisiert die Anbindung an das Bistum Fulda und das Ulmbacher Kirchspiel mit den vier Gemeinden Ulmbach, Sarrod mit Rebsdorf und Rabenstein, Uerzell mit Klesberg und Schmidtmühle, und Neustall mit Ober- und Unter-Ulrichsberg. Wappenfuß: Stilisierter Bach mit fünf übereinander fließenden Wellenlinien für die fünf Ortsbereiche von Ulmbach: Winden (Wenn), Mitteldorf, Küppel, Ährecke und Gaulecke. Der Bach steht für das Wort „Bach“ im Ortsnamen.