Stadtteil Sarrod
Sarrod wird in Kirchenurkunden erstmals 1292 erwähnt.
Das Dorf liegt nordwestlich von Steinau an der Straße im Vogelsberg.
Vor der Gebietsreform hatte sich Sarrod gemeinsam mit den Steinauer Stadtteilen Rebsdorf und Rabenstein verwaltungsmäßig zu Ulmbach orientiert, bevor es nach Steinau eingemeindet wurde.
Seit dem Jahr 1997 gibt es eine Städtepartnerschaft zwischen Steinau-Sarrod und Sarród in Ungarn (am Neusiedler See).
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20jährigen Bestehen der Partnerschaft mit Sarród im Jahr 2017 erhielt der neu geschaffene Sarroder Dorfplatz den offiziellen Namen „Josef-Freienstein-Platz“. Der Namensgeber des neuen Dorfplatzes, Josef Freienstein, war der letzte Bürgermeister der eigenständigen Gemeinde vor der Eingemeindung und stand dem Dorf Sarrod über 24 Jahre (1948 bis 1972) lang vor.
Auszug aus der Dorfchronik von Sarrod
1297 Die erste Urkunde über den Ort stammt vom 21. Januar 1297. Der Ortsname lautet „Sarrenroth“.
1415 Im Weistum, darin werden Abgabe, Rechte und Gerichte festgelegt, zu Ulmbach wird Sarrod zum Gericht Ulmbach gehörig erwähnt.
1544 Der Ort ist verlassen, also wüst. Ein Grund könnte in den fatalen Folgen das ungünstigen Klimas liegen. Dieses war mit Hungersnöten und Seuchen verbunden.
1544 Hector von Mörle, genannt Böhm, kauft von den Herren von Reiprecht die Wüstung Sarrode.
1563 Der Junker von Mörle, genannt Behm, lässt in Sarrod ein befestigtes Haus bauen, das „Schlößchen“ zu Sarrod. An der Grundmauer des heutigen Bauernhauses ist noch ein Stein mit der Jahreszahl 1563 und dem stilisierten Wappen der Herren von Mörle zu sehen.
1790 Bei einer Prüfung der wirtschaftlichen Lage durch den Fürstbischof von Fulda werden 20 Nachbarn erwähnt, die als teils gut, teils mittelmäßig vermögend bezeichnet werden.
1810 Sarrod gehört zum Großherzogtum Frankfurt, Department Fulda.
1837 Bei einer Gemarkungsfläche von 8,26 Quadratkilometern zählt Sarrod 383 Einwohner.
1867 Ein Jahr nachdem Sarrod zu Preußen gekommen ist, wandern einige Bauern nach Amerika aus.
1929 In diesem Herbst und Winter erstrahlt Sarrod zum ersten Mal im Glanz elektrischer Straßenbeleuchtung. Zwei Jahre später wird die Wasserleitung verlegt.
1948 Zu 284 einheimischen Bürgern kommen 154 Flüchtlinge und Vertriebene.
1957 Die Schule wird eingeweiht, ein Jahr später die Kanalisation verlegt. Die Schule wird 1970 aufgelöst und die Kinder müssen nach Ulmbach. Das Gebäude dient als Dorfgemeinschaftshaus.
1971 Die Gemeindevertretung beschließt den Anschluss an Ulmbach. Die Großgemeinde, zu der auch Rebsdorf und Rabenstein gehören, wird 1974 zwangsweise Steinau angegliedert.
1997 Zur Jubiläumsfeier kommen Gäste aus dem gleichnamigen Ort in Ungarn. Es wird eine Gemeindepartnerschaft begründet
(Quelle: 700 Jahre Sarrod – 1297 - 1997 aus Kinzigtal Nachrichten vom 21.06.2022)